Fragen und Antworten zum Projekt

Sie haben Fragen zur Abdeckung und Begrünung der Kalihalde Albert in Ronnenberg?

Hier finden Sie Antworten. Wenn Sie Ihre Frage hier nicht beantwortet finden, dann stellen Sie uns diese über unser Frageformular. Wir beantworten Ihre Frage innerhalb von drei Werktagen per Mail. Und wir stellen Frage und Antwort anonymisiert hier auf die Webseite (das kann aber ein paar Tage in Anspruch nehmen). Wir erheben keine persönlichen Daten. Wir löschen Ihre E-Mail und Mail-Adresse am 1. Werktag des Folgemonats nach Absenden der Antwort.

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Zunächst: Entgegen vielfacher Verlautbarung ist keine Bauschutt-Deponie in Ronnenberg geplant. Bei der Baumaßnahme handelt es sich um die Abdeckung und Begrünung einer Kalihalde. Für die Trägerschicht wird nur mineralisches unbedenkliches Recycling-Material eingesetzt. Darüber wird Mutterboden aufgebracht. Ziel ist, eine Verbesserung der Umweltsituation vor Ort zu erreichen. Die Maßnahme wird als Wiedernutzbarmachung im Sinne des § 4 Abs. 4 Bundesberggesetz (BbergG) und § 1 Abs. 5 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) bewertet.

Aus unserer Sicht ist die Abdeckung und Begrünung mit dem von uns geplanten Aufbau und Material die beste Lösung für die Situation in Ronnenberg. Hiermit werden die Ziele optimal erfüllt und eine deutliche Verbesserung der aktuellen Situation erreicht.

Elf weitere Ideen wurden 2020 beim Runden Tisch zusammengetragen, beschrieben und besprochen. Im Januar 2021 wurde eine erste Variante gestrichen; Anfang März 2021 fiel die Entscheidung nur noch 8 Varianten zu diskutieren. In dieser Grafik stellen wir alle Varianten vor.

Wir haben vom Eigentümer der Kalihalde in Empelde erfahren, dass die bisherigen Abdeckmaßnahmen zu deutlichen Verminderungen der Salzlauge geführt haben. Die Überdeckung der Halde ist gerade erst vollständig geschlossen worden. Deshalb geht der Betreiber davon aus, dass sich die Salzfrachten weiter deutlich reduzieren.

Die Renaturierung der Halde in Empelde lässt sich übrigens in wichtigen Punkten nicht mit der geplanten Abdeckung und Begrünung der Halde Albert vergleichen. Wir haben es mit völlig unterschiedlichen Haldenköpern – in Empelde ein spitzer Berg, in Ronnenberg ein Haldenstumpf mit großflächigem Plateau – zu tun. Deshalb wird auch der technische Aufbau bei der Abdeckung in Teilen anders sein. Aufgrund unserer Planungen ist mit deutlich weniger Sickerwasser zu rechnen als dies bei einem Aufbau wie in Empelde der Fall ist. Wir erwarten langfristig eine Reduzierung der salzbelasteten Sickerwässer um bis zu 90 Prozent. Genaue Aussagen werden jedoch erst die Gutachter in den nächsten Monaten erarbeiten.

Die gesamte Projektlaufzeit beträgt 10 bis 15 Jahre. Die genaue Zeit hängt aber von den Vorgaben ab, die im Planfeststellungsverfahren gemacht werden. Selbst im ungünstigsten Fall würde im Bereich der Wohnbebauung nach unserer aktuellen Schätzung maximal 1,5 bis 3 Jahre lang Material aufgebracht und verbaut werden.

Ursprünglich waren für das 1. Quartal 2021 weitere Grundwasseruntersuchungen geplant. Dazu sind aber Bohrungen notwendig und Bohrunternehmen in Deutschland sind gerade durch Großaufträge stark ausgelastet. Deshalb werden diese Grundwasseruntersuchungen voraussichtlich erst im Sommer stattfinden können.

Die letzten Arbeiten auf dem Gelände der Kalihalde waren Bohrungen. Sie waren für Grundwasseruntersuchungen erforderlich. Diese Untersuchungen werden vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) gefordert. Voruntersuchungen fanden Mitte April 2020 statt. Die Probeentnahme erfolgte Ende April bis Mitte Mai 2020.

Für die Grundwasseruntersuchungen wurden acht Bohrungen mit einer Tiefe von 15 bis 20 Metern niedergebracht. Es handelte sich um ein sogenanntes „Direct Push“-Verfahren. Dabei wird ein Rohr mit rund 35 mm Durchmesser in die Erde gedrückt. Danach werden in unterschiedlichen Zielhorizonten Grundwasser- und Porenwasserproben genommen.

Ziel der Untersuchung ist es herauszufinden: Wo das Grundwasser ansteht? Wie salzig das Grundwasser ist und woher das Salz kommt (aufsteigendes Salz oder ausgewaschenes Haldensalz)? Über erste Ergebnisse haben wir die Öffentlichkeit zeitnah informiert.

Die Abdeckung und Begrünung der Halde Ronnenberg ist rechtlich ein Bauwerk. Um das Vorhaben umsetzen zu dürfen, werden alle erforderlichen Genehmigungen in einem Planfeststellungsverfahren gebündelt. Für das Verfahren in Ronnenberg ist das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) zuständig. Diese Behörde informiert auf ihrer Internetseite auch über den Ablauf eines Planfeststellungsverfahrens.

Zur Zeit beträgt die Höhe im nördlichen Teil, nahe der Wohnbebauung etwa fünf Meter. Hier soll die begrünte Halde eine Höhe von sieben bis zehn Metern bekommen. Gegebenenfalls ist es aber auch möglich, die Kalihalde an dieser Stelle zu modellieren und so einen Höhenzuwachs zu verhindern. Im Zentrum und im südlichen Teil liegt die Höhe aktuell bei 20 Metern. Die größte Höhe liegt nach den derzeitigen Planungen in einem Bereich von 35 bis 40 Metern.

Eine entgültige Modellierung, wie die abgedeckte und begrünte Halde aussehen wird, gibt es noch nicht. Auch haben wir bewusst bei den Angaben zur größten Höhe eine Spanne angegeben und betont, dass dies den derzeitigen Überlegungen entspricht.

Die Höhe der Halde wird maßgeblich von Gutachtern vorgegeben. Drei Aspekte werden dabei besonders berücksichtigt: die Standsicherheit der Halde, die Verhinderung von Durchbrüchen von Hohlräumen im Haldenkörper bis an die Oberfläche und dass kein Salz(wasser) in die Vegetationsschicht aufsteigen kann. Außerdem spielt auch die vorgesehene Drainage- und Abdichtungsschicht, die ein Eindringen von Sickerwasser in den Haldenkörper verhindern soll, eine Rolle. Gleichzeitig wollen wir eine zusätzliche Verschattung von bebauten Grundstücken in der Nachbarschaft verhindern.

Wie die abgedeckte und begrünte Halde gestaltet wird, werden unter anderem die Gespräche mit den Anwohnern, den Ronnenberger Bürgern und auch gesellschaftlichen Gruppen aus Ronnenberg ergeben. Wir sind in dieser Frage erstens noch sehr weit am Anfang und möchten zweitens auf Wünsche der Bevölkerung und auch der Naturschutzverbände eingehen.

Wir haben bewusst um Gespräche und den vertrauensvollen Gedankenaustausch gebeten, weil wir bei den Planungen die Wünsche vor Ort berücksichtigen wollen. Diese Gespräche werden sehr wahrscheinlich zu Lösungen führen, die wir heute noch nicht in unseren Planungen vorgesehen haben. Das alles zeigt: Zeichnungen, die den endgültigen Zustand visualisieren, kann es noch nicht geben.

So könnte sie aussehen

Da immer wieder die Frage im Raum steht, wie die abgedeckte und begrünte Halde aussehen könnte, haben wir auf Basis der aktuell vorliegenden Planungen Visualisierungen erstellt.

Danach ergibt sich vom Empelder Waldberg dieser Blick:

Und aus Richtung Ronnenberg könnte die begrünte Halde so aussehen:

Unabhängig von unseren Planungen: Die endgültige Festlegung werden die zuständigen Behörden im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens treffen.

Hinweis: Die Visualisierungen unterliegen dem Urheberrecht.

Eine Nutzung des Berges zum Beispiel für die Freizeitgestaltung, Umwelt- oder Lern-Projekte ist grundsätzlich denkbar – denn eine sichere Oberfläche herzustellen, ist eines der Ziele des Projekts. Ob nach Abschluss der Arbeiten die begrünte Halde Albert öffentlich freigegeben wird und wie sie konkret aussehen wird, ist Bestandteil unserer Gespräche mit den Anwohnern und den gesellschaftlichen Gruppen in Ronnenberg. Wir haben schon unterschiedliche Wünsche gehört, die in den nächsten Wochen und Monaten zu diskutieren sind.

Nein, es wird zu keinen Belastungen durch den Lkw-Verkehr in den Wohngebieten kommen. Die Anlieferung des Baumaterials erfolgt von der dem Wohngebiet abgewandten Seite. Die Lkw liefern das Material von der vierspurig ausgebauten B217 kommend an. Dafür werden weitgehend Durchfahrten genutzt, die bereits als Straßen und Wege vorhanden sind.

Die Verkehrszählung (2015) auf der B217 ergab im Bereich Ronnenberg folgende Zahlen: täglich rund 20.700 Fahrzeuge; davon 600 mit einem Gewicht von mehr als 3,5 t. Bei der Anlieferung ist von 20 bis 30 Lkw täglich auszugehen – der Verkehr auf der B217 erhöht sich also nicht merklich.

Die Zufahrt zum Haldengelände planen wir derzeit über eine noch zu errichtende Zuwegung von der B217. Diese wird  nach aktuellen Planungen von Süden zur Halde Ronnenberg führen. Die konkrete Lage der Zufahrtswege hängt zum Teil von den im kommenden Planfeststellungsverfahren definierten Bauphasen und der dort festgelegten Ausgestaltung der Abdeckung und Begrünung der Halde Albert ab – daher können wir noch keine endgültigen Lösungen präsentieren. Jedoch sind weder Wohngebiete in Ronnenberg noch in Weetzen nach unseren Planungen betroffen.

Gesundheitsbelastungen für die Anwohner werden aufgrund der gesetzlichen Vorgaben ausgeschlossen. Außerdem gehen von dem mineralischen unbedenklichen Recycling-Material  und Mutterboden  keine Gesundheitsgefahren für die Anwohner aus.

Anders als beim Abtragen des Salzgesteins wird beim Abdecken der Halde kein Material aufgebrochen. Die gesetzlichen Vorgaben zu Dreck- und Staubbelastungen außerhalb des Betriebsgeländes werden selbstverständlich eingehalten. Es wird keine „Staubwolken“ in den angrenzenden Wohngebieten geben. Daür sorgen auch die Maßnahmen wie Befeuchten des Materials, die wir bei Bedarf ergreifen werden. Es wird ein regelmäßiges Staubmonitoring durchgeführt und die Staubbelastung gemessen.

Aufgrund der Ergebnisse des Runden Tisches werden noch einige Änderungen im Antrag für das Planfeststellungsverfahren eingearbeitet. Die Firma Menke wird die Unterlagen voraussichtlich im ersten Quartal 2022 einreichen.

Faktencheck

Aussagen, die häufig in den Diskussionen um die Abdeckung und Begrünung der Halde Ronnenberg auftauchen, haben wir im Faktencheck für Sie überprüft.

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